Ur- Islam
600-900 n. Chr.
Von der semitischen Wortwurzel SLM (arabisch: Friede in Ergebenheit, Unterwerfung oder Hingabe zu Gott) ausgehend, bezeichnete Mohammed diese Glaubensform des bildlosen Monotheismus (Glaube an den einen Schöpfer- Gott). Laut Mohammed sind alle Menschen, die Gottbewusst leben, Muslime (arabisch: Ergebene). In Europa war es lange üblich, von Mohammedanern zu sprechen. Die Bezeichnung Mohammedaner wird von Muslimen abgelehnt, da diese einen Personenkult um Mohammed impliziere, der nicht der Lehre des Islam entspräche. Muslime legen Wert darauf dass Mohammed nicht eine neue Religion geschaffen, sondern die seit Adams Zeiten bestehende Urreligion in Erinnerung brachte. Denn nach dem Koran waren Adam, Noah, Lot, Abraham, Ismael, Isaak, Jakob, Joseph, Moses, Aaron, David, Salomo, Elias, Elisa, Hiob, Jona, Zacharias, Johannes und Jesus alle Propheten, welche zuvor den ergebenen Glauben an den Schöpfer- Gott (Allah) an die Menschen verkündet haben. Propheten sind nach muslimischer Auffassung Gesandte Gottes, die das von Gott offenbarte Wort verkünden.
Allah (arabisch al-ilah: der Gott), im Islam das Wort für Schöpfer- Gott. Die islamische Vorstellung von Gott ist mit der des Judentums und des Christentums verwandt. Allah wurde bereits von den vorislamischen Arabern verehrt, jedoch nicht als einziger Gott, sondern als schöpferischer Hochgott, der im Kult hinter anderen neueren Göttern zurücktrat. Dieser Hochgott, der mit der Kaaba (Wohnort Abrahams) in Mekka in Verbindung stand, wurde häufig einfach als „der Gott“ angerufen; und so wurde durch ständigen Gebrauch das Wort al-ilah zu Allah. Mohammed erinnerte an den schon existierenden Hochgott und sah Allah als den einen und einzigen Gott, als dessen Prophet er sich verstand (Monotheismus).
Zahlreiche andere Worte für Gott stehen für die Eigenschaften, die Allah zugeschrieben werden. Zu den bekanntesten zählen Al-Rahman (der Barmherzige) und Al-Rahmin (der Mitleidvolle). Die Tradition kennt insgesamt 99 Namen Allahs, die als „die schönsten Namen“ gepriesen werden. Gewöhnlich erhalten Muslime einen Vornamen, der aus einem der Gottesnamen mit dem vorgesetzten Wort abd (Diener) besteht: Abd Allah, Abd al-Rahman, Abd al-Rahmin, etc.
Die Lehre Mohammeds zeichnet sich durch ihre leichte Fasslichkeit aus, denn sie hat eigentlich nur einen Glaubenssatz, der sich an die ganze Welt richtet. Dieser bildet die drittletzte (112.) Sure des Koran und lautet: "Gott ist der einzige und ewige Gott. Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt, und kein Wesen ist ihm gleich. Ihn, den Allerbarmer (Rahman), zu verehren und von ihm sich leiten zu lassen ist die einzige religiöse Pflicht des Menschen." Ebenso einfach wie die Lehre ist auch die Ethik des Islam, denn von ihr gilt der Grundsatz: "Gott will es euch leicht machen, den der Mensch ist ein schwaches Geschöpf" (Koran 4. Sure 32. Vers).
Zu Mohammeds Lebzeiten (um 570 bis 632) war die Arabische Halbinsel von nomadischen, viehzüchtenden Beduinen und von handeltreibenden Arabern, die vornehmlich in Städten wohnten, bevölkert. Die Religion der Araber war polytheistisch (Glaube an mehrere Götter). Davon unabhängig existierte die alte monotheistische Tradition oder zumindest ein überlieferter Glaube an den höchsten Gott (Hochgott), der bereits Allah genannt und verehrt wurde. Vermutlich trugen neben den Überlieferungen der Generationen auch jüdische und christliche Gemeinden zu einer wachsenden Aufgeschlossenheit gegenüber monotheistischen Lehren bei. Schon vor Mohammed gab es eine Reihe monotheistischer Prediger, die jedoch erfolglos blieben.
Mohammed begann sein Wirken mit 40 Jahren, als ihm, wie er berichtete, in einer Vision der Erzengel Gabriel (Heiliger Geist) erschien. Mohammed vertraute seiner Familie und engen Freunden seine Visionen an. Er begann dann, öffentlich in seiner Geburtsstadt Mekka zu predigen, wurde jedoch verspottet. So zog er 622 nach Medina. Diese Auswanderung, die als Hidjra bezeichnet wird, stellt den Beginn der islamischen Zeitrechnung dar. In Medina gewann Mohammed bald weltliche und geistliche Autorität und war als Gesetzgeber und Prophet anerkannt. Medina wurde zur ersten muslimischen Stadt. 630 n.Chr. wurde auch Mekka nach siebenjähriger Überzeugungsarbeit dem einzigen Gott ergeben (Muslime). Bei seinem Tod 632 war Mohammed Staatsoberhaupt über einen arabischen Staat, dessen Macht rasch zunahm.
Unter den Arabern war die Beschneidung schon vor der Zeit Mohammeds bekannt. Auch wenn der Koran die Beschneidung der Vorhaut nicht erwähnt, verlangt es der islamische Brauch, dass ein männlicher Muslim vor der Heirat beschnitten ist; das Ritual wird gewöhnlich in der Kindheit vollzogen.
Bewusst hatte Mohammed jedem Menschen der Welt die eigene Verantwortung vor Gott überlassen. Der Islam (Friede) sei der einzige Weg, der zu Gott zurückführe. Jeder sei selbst für seine guten und schlechten Taten verantwortlich und diese kann nur Gott selbst vergeben. Daher liess Mohammed keinen Nachfolger als Vertreter bestimmen. Mohammed sah darin eine Lehre, die für alle Menschen und Religionsrichtungen gelten sollte.
Der Tod des Propheten Mohammed stürzte die Muslime in eine Krise. Er starb ohne einen Sohn und ohne jemand zu seinem Nachfolger bestimmt zu haben. Philip Hitti schreibt: "Das Kalifat (Amt des Kalifen) ist somit das älteste Problem des Islams. Es ist heute noch eine Streitfrage. Der muslimische Historiker al-Shahrast ani [1086-1153] schrieb: "Nie wurde wegen einer islamischen Streitfrage mehr Blut vergossen als wegen des Kalifats (imamah)." Abu Bakr wurde durch eine Wahl (demokratisch), an der sich die in der Hauptstadt Medina anwesenden Führer beteiligten, zum Nachfolger Mohammeds bestimmt (8. Juni 632)" (History of the Arabs).
Der Nachfolger des Propheten sollte ein Herrscher, ein khalifah oder Kalif, sein. Die Frage jedoch, wer der wahre Nachfolger Mohammeds sei, bewirkte Spaltungen im Islam. Die Sunniten halten an dem Wahlprinzip fest und lehnen das erbliche Recht ab. Daher glauben sie, daß die ersten drei Kalifen, Abu Bakr (Muhammads Schwiegervater), Omar (Ratgeber des Propheten) und Othman (Schwiegersohn des Propheten), die legitimen Nachfolger Muhammads waren.
Dem widersprechen die Schiiten, die sagen, allein die Familie des Propheten habe Anspruch auf die Führung, und zwar durch seinen Vetter und Schwiegersohn, Ali Ibn Abi Talib, den ersten Imam (Führer und Nachfolger), der Muhammads Lieblingstochter Fatima geheiratet hatte. Aus dieser Ehe gingen Muhammads Enkel Hasan und Husain hervor. Die Schiiten behaupten zudem, daß "Allah und Sein Prophet von Anfang an eindeutig Ali zum einzig legitimen Nachfolger bestimmt haben, daß aber die ersten drei Kalifen ihn um das Amt, das er richtigerweise hätte ausüben sollen, betrogen hätten" (History of the Arabs).
Dies bewirkte, dass sich der Islam spaltete und Muhammads Lehre, die Menschheit an den einzigen Gott, an die "Ewige Religion" zu erinnern in Vergessenheit geriet. Die Zeit zwischen 900-1200 n. Chr. brachte die heutigen islamischen Merkmale. Siehe Islam (Sunniten und Schiiten)
Von der semitischen Wortwurzel SLM (arabisch: Friede in Ergebenheit, Unterwerfung oder Hingabe zu Gott) ausgehend, bezeichnete Mohammed diese Glaubensform des bildlosen Monotheismus (Glaube an den einen Schöpfer- Gott). Laut Mohammed sind alle Menschen, die Gottbewusst leben, Muslime (arabisch: Ergebene). In Europa war es lange üblich, von Mohammedanern zu sprechen. Die Bezeichnung Mohammedaner wird von Muslimen abgelehnt, da diese einen Personenkult um Mohammed impliziere, der nicht der Lehre des Islam entspräche. Muslime legen Wert darauf dass Mohammed nicht eine neue Religion geschaffen, sondern die seit Adams Zeiten bestehende Urreligion in Erinnerung brachte. Denn nach dem Koran waren Adam, Noah, Lot, Abraham, Ismael, Isaak, Jakob, Joseph, Moses, Aaron, David, Salomo, Elias, Elisa, Hiob, Jona, Zacharias, Johannes und Jesus alle Propheten, welche zuvor den ergebenen Glauben an den Schöpfer- Gott (Allah) an die Menschen verkündet haben. Propheten sind nach muslimischer Auffassung Gesandte Gottes, die das von Gott offenbarte Wort verkünden.
Allah (arabisch al-ilah: der Gott), im Islam das Wort für Schöpfer- Gott. Die islamische Vorstellung von Gott ist mit der des Judentums und des Christentums verwandt. Allah wurde bereits von den vorislamischen Arabern verehrt, jedoch nicht als einziger Gott, sondern als schöpferischer Hochgott, der im Kult hinter anderen neueren Göttern zurücktrat. Dieser Hochgott, der mit der Kaaba (Wohnort Abrahams) in Mekka in Verbindung stand, wurde häufig einfach als „der Gott“ angerufen; und so wurde durch ständigen Gebrauch das Wort al-ilah zu Allah. Mohammed erinnerte an den schon existierenden Hochgott und sah Allah als den einen und einzigen Gott, als dessen Prophet er sich verstand (Monotheismus).
Zahlreiche andere Worte für Gott stehen für die Eigenschaften, die Allah zugeschrieben werden. Zu den bekanntesten zählen Al-Rahman (der Barmherzige) und Al-Rahmin (der Mitleidvolle). Die Tradition kennt insgesamt 99 Namen Allahs, die als „die schönsten Namen“ gepriesen werden. Gewöhnlich erhalten Muslime einen Vornamen, der aus einem der Gottesnamen mit dem vorgesetzten Wort abd (Diener) besteht: Abd Allah, Abd al-Rahman, Abd al-Rahmin, etc.
Die Lehre Mohammeds zeichnet sich durch ihre leichte Fasslichkeit aus, denn sie hat eigentlich nur einen Glaubenssatz, der sich an die ganze Welt richtet. Dieser bildet die drittletzte (112.) Sure des Koran und lautet: "Gott ist der einzige und ewige Gott. Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt, und kein Wesen ist ihm gleich. Ihn, den Allerbarmer (Rahman), zu verehren und von ihm sich leiten zu lassen ist die einzige religiöse Pflicht des Menschen." Ebenso einfach wie die Lehre ist auch die Ethik des Islam, denn von ihr gilt der Grundsatz: "Gott will es euch leicht machen, den der Mensch ist ein schwaches Geschöpf" (Koran 4. Sure 32. Vers).
Zu Mohammeds Lebzeiten (um 570 bis 632) war die Arabische Halbinsel von nomadischen, viehzüchtenden Beduinen und von handeltreibenden Arabern, die vornehmlich in Städten wohnten, bevölkert. Die Religion der Araber war polytheistisch (Glaube an mehrere Götter). Davon unabhängig existierte die alte monotheistische Tradition oder zumindest ein überlieferter Glaube an den höchsten Gott (Hochgott), der bereits Allah genannt und verehrt wurde. Vermutlich trugen neben den Überlieferungen der Generationen auch jüdische und christliche Gemeinden zu einer wachsenden Aufgeschlossenheit gegenüber monotheistischen Lehren bei. Schon vor Mohammed gab es eine Reihe monotheistischer Prediger, die jedoch erfolglos blieben.
Mohammed begann sein Wirken mit 40 Jahren, als ihm, wie er berichtete, in einer Vision der Erzengel Gabriel (Heiliger Geist) erschien. Mohammed vertraute seiner Familie und engen Freunden seine Visionen an. Er begann dann, öffentlich in seiner Geburtsstadt Mekka zu predigen, wurde jedoch verspottet. So zog er 622 nach Medina. Diese Auswanderung, die als Hidjra bezeichnet wird, stellt den Beginn der islamischen Zeitrechnung dar. In Medina gewann Mohammed bald weltliche und geistliche Autorität und war als Gesetzgeber und Prophet anerkannt. Medina wurde zur ersten muslimischen Stadt. 630 n.Chr. wurde auch Mekka nach siebenjähriger Überzeugungsarbeit dem einzigen Gott ergeben (Muslime). Bei seinem Tod 632 war Mohammed Staatsoberhaupt über einen arabischen Staat, dessen Macht rasch zunahm.
Unter den Arabern war die Beschneidung schon vor der Zeit Mohammeds bekannt. Auch wenn der Koran die Beschneidung der Vorhaut nicht erwähnt, verlangt es der islamische Brauch, dass ein männlicher Muslim vor der Heirat beschnitten ist; das Ritual wird gewöhnlich in der Kindheit vollzogen.
Bewusst hatte Mohammed jedem Menschen der Welt die eigene Verantwortung vor Gott überlassen. Der Islam (Friede) sei der einzige Weg, der zu Gott zurückführe. Jeder sei selbst für seine guten und schlechten Taten verantwortlich und diese kann nur Gott selbst vergeben. Daher liess Mohammed keinen Nachfolger als Vertreter bestimmen. Mohammed sah darin eine Lehre, die für alle Menschen und Religionsrichtungen gelten sollte.
Der Tod des Propheten Mohammed stürzte die Muslime in eine Krise. Er starb ohne einen Sohn und ohne jemand zu seinem Nachfolger bestimmt zu haben. Philip Hitti schreibt: "Das Kalifat (Amt des Kalifen) ist somit das älteste Problem des Islams. Es ist heute noch eine Streitfrage. Der muslimische Historiker al-Shahrast ani [1086-1153] schrieb: "Nie wurde wegen einer islamischen Streitfrage mehr Blut vergossen als wegen des Kalifats (imamah)." Abu Bakr wurde durch eine Wahl (demokratisch), an der sich die in der Hauptstadt Medina anwesenden Führer beteiligten, zum Nachfolger Mohammeds bestimmt (8. Juni 632)" (History of the Arabs).
Der Nachfolger des Propheten sollte ein Herrscher, ein khalifah oder Kalif, sein. Die Frage jedoch, wer der wahre Nachfolger Mohammeds sei, bewirkte Spaltungen im Islam. Die Sunniten halten an dem Wahlprinzip fest und lehnen das erbliche Recht ab. Daher glauben sie, daß die ersten drei Kalifen, Abu Bakr (Muhammads Schwiegervater), Omar (Ratgeber des Propheten) und Othman (Schwiegersohn des Propheten), die legitimen Nachfolger Muhammads waren.
Dem widersprechen die Schiiten, die sagen, allein die Familie des Propheten habe Anspruch auf die Führung, und zwar durch seinen Vetter und Schwiegersohn, Ali Ibn Abi Talib, den ersten Imam (Führer und Nachfolger), der Muhammads Lieblingstochter Fatima geheiratet hatte. Aus dieser Ehe gingen Muhammads Enkel Hasan und Husain hervor. Die Schiiten behaupten zudem, daß "Allah und Sein Prophet von Anfang an eindeutig Ali zum einzig legitimen Nachfolger bestimmt haben, daß aber die ersten drei Kalifen ihn um das Amt, das er richtigerweise hätte ausüben sollen, betrogen hätten" (History of the Arabs).
Dies bewirkte, dass sich der Islam spaltete und Muhammads Lehre, die Menschheit an den einzigen Gott, an die "Ewige Religion" zu erinnern in Vergessenheit geriet. Die Zeit zwischen 900-1200 n. Chr. brachte die heutigen islamischen Merkmale. Siehe Islam (Sunniten und Schiiten)