Religion und Kultur
Es gibt heute unzählig viele Glaubensrichtungen. Und in allen gibt es verschiedene Praktiken und Rituale. Selbst in verschiedenen Ländern, in denen die gleiche Religion die Mehrheit bildet, gibt es verschiedene Bräuche. Während der Initiationsritus, auch genannt Beitrittsritus zum Christentum in Deutschland als Wasser- Taufe praktiziert wird, passiert das im christlichen Äthiopien mit der Beschneidung der männlichen Vorhaut. In einem anderen Fall tragen Frauen in einigen muslimischen Ländern wie die Türkei aus religiöser Überzeugung ein Kopftuch, in anderen muslimischen Ländern wie Pakistan muss es eine Burka (Ganzkörperbedeckung) sein. Auf den muslimischen Malediven- Inseln hingegen tragen Frauen auch keine Kopftücher. Warum gibt es auch innerhalb der gleichen Religionen solche Unterschiede?
Das ist einfach zu erklären. Nehmen wir das Beispiel mit dem Kopftuch, was heute mit einem Symbol des Islam in Verbindung gesetzt wird. Der Islam entstand um das Jahr 600 nach Christus. Wenn man sich nun fragt, ob Frauen vor dem Islam bereits Kopftücher getragen hatten, so lautet die Antwort ja. Denn das Kopftuch wurde schon früher, also auch im Christentum und auch im Judentum getragen. So ist das Kopftuch bzw. die Burka nicht ein vom Islam ins Leben gerufenes Kleidungsstück. Das gilt auch für die umstrittene Mädchenbeschneidung, die im vor-islamischen und vorchristlichen Afrika bereits praktiziert wurde, und leider noch heute, angewandt wird.
Dann stellt sich auch noch die Frage, warum der Islam an manchen Orten das Kopftuch gar nicht kennt und zum Beispiel in Türkischen Städten Freundinnen zusammen ausgehen, während die eine Frau mit Burka und die andere mit Mini-Rock zusammen Seite an Seite unterwegs sind. Auch hier gibt es eine plausible Erklärung. Im Christentum gibt es Frauen, die sich für das Klosterleben entscheiden. Das ist auch im Christentum eine freiwillige Entscheidung. Obwohl es für Muslime kein Kloster gibt, hat die Frau doch die Möglichkeit diese Überzeugung zu praktizieren. Eine Frau mit Burka kann also mit einer christlichen Nonne verglichen werden. Die muslimische Nonne lebt ihre Überzeugung jedoch nicht im Kloster, sondern zu Hause und in der Öffentlichkeit.
Diese Erkenntnis sagt uns, dass eine kommende Religion die bestehende Kultur eines Landes nicht verändern kann. Das zeigt sich am Beispiel von Saudi Arabien, welches sich zum Islam bekennt. Die Kultur dort ist jedoch keine reine islamische Kultur, sondern vielmehr wurde die vor-islamische Kultur dort beibehalten. Hätte man den Islam eingeführt, wie es Mohammed vorgetragen hatte, dann hätten dort Frauen die gleichen Rechte wie Männer. Mehr-Ehen gäbe es nur mit bis zu vier Frauen. Es gäbe auch keine Todestrafen mehr. Würde der Islam in Europa eingeführt, würde auch hier in Europa nicht viel ändern, denn die Kultur würde auch hier neben kleineren allgemeinen Anpassungen beibehalten werden.
Dass die Religion nicht mit der Kultur übereinstimmt, zeigt sich auch im Beispiel des Buddhismus. Buddha, der erleuchtete erkannte im Hinduismus das Leiden der Menschen und brachte eine Lehre, welche die Leidbringenden Elemente wie Reinkarnation und Karma aus der Kultur verbannen sollten. Die ersten Schüler von Buddha konnten das noch so weitergeben. Jedoch 300 Jahre später wurde die Karma- Lehre und Reinkarnations- Lehre ein Teil des Buddhismus, weil die Leute von ihrer Kultur nicht loslassen konnten. Deshalb brauchen Buddhisten heute zum Teil mehrere Leben, bis sie sich vom Kreislauf der Reinkarnation lösen können.
Wie erklärt man nun aber die christliche Taufe, welche in Syrien, Russland, Äthiopien etc. von Christen als Beschneidung der Vorhaut praktiziert wird? Das mögen zum Teil ähnliche Gründe sein wie oben beschrieben. Mit der Beschneidung verhält es sich so, dass diese Praxis ursprünglich von allen Christen praktiziert wurde. Erst im 4. Jahrhundert nach Christus wurde dieser Ritus abgeschafft, weil es im römischen Reich nicht üblich war. Aus römischer Sicht waren nur Heiden beschnitten. Das Christentum wurde seit 325 n. Chr. vom römischen Kaiser dominiert und seither wurden neben der Beschneidung auch Speisegebote und christliche Lehre wie Trinität, Doketismus etc. an den jeweiligen Konzilen angepasst und neu bestätigt. So entwickelte sich das Christentum zu der Religion, wie sie heute von der Katholischen Kirche bzw. Orthodoxen Kirche vertreten wird.
Das ist einfach zu erklären. Nehmen wir das Beispiel mit dem Kopftuch, was heute mit einem Symbol des Islam in Verbindung gesetzt wird. Der Islam entstand um das Jahr 600 nach Christus. Wenn man sich nun fragt, ob Frauen vor dem Islam bereits Kopftücher getragen hatten, so lautet die Antwort ja. Denn das Kopftuch wurde schon früher, also auch im Christentum und auch im Judentum getragen. So ist das Kopftuch bzw. die Burka nicht ein vom Islam ins Leben gerufenes Kleidungsstück. Das gilt auch für die umstrittene Mädchenbeschneidung, die im vor-islamischen und vorchristlichen Afrika bereits praktiziert wurde, und leider noch heute, angewandt wird.
Dann stellt sich auch noch die Frage, warum der Islam an manchen Orten das Kopftuch gar nicht kennt und zum Beispiel in Türkischen Städten Freundinnen zusammen ausgehen, während die eine Frau mit Burka und die andere mit Mini-Rock zusammen Seite an Seite unterwegs sind. Auch hier gibt es eine plausible Erklärung. Im Christentum gibt es Frauen, die sich für das Klosterleben entscheiden. Das ist auch im Christentum eine freiwillige Entscheidung. Obwohl es für Muslime kein Kloster gibt, hat die Frau doch die Möglichkeit diese Überzeugung zu praktizieren. Eine Frau mit Burka kann also mit einer christlichen Nonne verglichen werden. Die muslimische Nonne lebt ihre Überzeugung jedoch nicht im Kloster, sondern zu Hause und in der Öffentlichkeit.
Diese Erkenntnis sagt uns, dass eine kommende Religion die bestehende Kultur eines Landes nicht verändern kann. Das zeigt sich am Beispiel von Saudi Arabien, welches sich zum Islam bekennt. Die Kultur dort ist jedoch keine reine islamische Kultur, sondern vielmehr wurde die vor-islamische Kultur dort beibehalten. Hätte man den Islam eingeführt, wie es Mohammed vorgetragen hatte, dann hätten dort Frauen die gleichen Rechte wie Männer. Mehr-Ehen gäbe es nur mit bis zu vier Frauen. Es gäbe auch keine Todestrafen mehr. Würde der Islam in Europa eingeführt, würde auch hier in Europa nicht viel ändern, denn die Kultur würde auch hier neben kleineren allgemeinen Anpassungen beibehalten werden.
Dass die Religion nicht mit der Kultur übereinstimmt, zeigt sich auch im Beispiel des Buddhismus. Buddha, der erleuchtete erkannte im Hinduismus das Leiden der Menschen und brachte eine Lehre, welche die Leidbringenden Elemente wie Reinkarnation und Karma aus der Kultur verbannen sollten. Die ersten Schüler von Buddha konnten das noch so weitergeben. Jedoch 300 Jahre später wurde die Karma- Lehre und Reinkarnations- Lehre ein Teil des Buddhismus, weil die Leute von ihrer Kultur nicht loslassen konnten. Deshalb brauchen Buddhisten heute zum Teil mehrere Leben, bis sie sich vom Kreislauf der Reinkarnation lösen können.
Wie erklärt man nun aber die christliche Taufe, welche in Syrien, Russland, Äthiopien etc. von Christen als Beschneidung der Vorhaut praktiziert wird? Das mögen zum Teil ähnliche Gründe sein wie oben beschrieben. Mit der Beschneidung verhält es sich so, dass diese Praxis ursprünglich von allen Christen praktiziert wurde. Erst im 4. Jahrhundert nach Christus wurde dieser Ritus abgeschafft, weil es im römischen Reich nicht üblich war. Aus römischer Sicht waren nur Heiden beschnitten. Das Christentum wurde seit 325 n. Chr. vom römischen Kaiser dominiert und seither wurden neben der Beschneidung auch Speisegebote und christliche Lehre wie Trinität, Doketismus etc. an den jeweiligen Konzilen angepasst und neu bestätigt. So entwickelte sich das Christentum zu der Religion, wie sie heute von der Katholischen Kirche bzw. Orthodoxen Kirche vertreten wird.